Lesenswerter Artikel. Zeigt ganz gut auf, wo die Reise hingeht.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/recht/4194665/Bankrecht_Die-Nutzer-zahlen-mit-Daten-statt-mit-Geld
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Überweisen via Facebook und Twitter, Rechnungen im Internet ohne Kontodaten zahlen: Der Trend geht ganz klar dorthin. Werden Internetfirmen zur ernsthaften Konkurrenz für die Banken? Und dürfen sie das überhaupt?
22.10.2014 | 18:30 | von Christine Kary (Die Presse)
Wien. Apple startete kürzlich in den USA seinen Bezahldienst Apple Pay. In Frankreich kann man seit gut einer Woche via Twitter Geld überweisen. Facebook betreibt in den USA und Japan bereits gemeinsam mit Banken Bezahldienste und strebt laut Medienberichten in Irland eine Lizenz für das Zahlungsgeschäft an – von dort aus könnte dann der ganze EU-Raum bedient werden. Google hat schon eine Banklizenz, der chinesische Onlinehändler Alibaba hat sich kürzlich grünes Licht für die Gründung einer eigenen Bank geholt. Und eBay ist mit Tochter PayPal ohnehin längst im Bezahlgeschäft etabliert.
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Aber warum drängen die Internetplattformen überhaupt so sehr ins Zahlungsgeschäft? Viel Geld lässt sich damit nicht verdienen, wie ja die Banken nicht müde werden zu beklagen. Und die Web-Plattformen müssten die Konten wohl gratis anbieten, damit sie für die Nutzer attraktiv sind. Die Antwort: Es geht um Umwegrentabilität. Um eben jene Kundenbindung, auf die Banken verzichten, wenn sie im Hintergrund bleiben. Und wohl auch um die Kundendaten – denn diese sind ein wertvolles Gut. „Die Nutzer zahlen für solche Leistungen mit ihren Daten statt mit Geld“, sagt Diwok.
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Nun will aber bekanntlich nicht jeder zum gläsernen Konsumenten werden – auch wenn das, wie Diwok meint, „schon bald der Normalfall sein wird und der Kunde ohne Profil die Ausnahme“. Portale könnten jedoch sogar noch aus dem Wunsch nach Privatheit Profit schlagen, indem sie ihren Nutzern Wahlmöglichkeiten lassen, wofür die Daten verwendet werden dürfen und wofür nicht. Da gehe es auch stark um Vertrauen, sagt Diwok. Hier und beim Thema Datensicherheit haben zumindest derzeit noch klassische Banken gegenüber den IT-Firmen die Nase vorn. Ungeachtet der Datenlecks, die es bereits gegeben hat, traut die Masse der Konsumenten Banken in Sachen Geheimhaltung immer noch mehr zu. Durch weitere Pannen könnten sie diesen Vorteil aber rasch verlieren – während andererseits für die IT-Unternehmen viel davon abhängt, ob sie es schaffen, bei den Nutzern ihrer Plattformen Vertrauen in die Datensicherheit aufzubauen.