Im Internet Explorer wurde ein Fehler entdeckt, um die tatsächliche URL in der Adresszeile zu verschleiern und vorzugeben, eine ganz andere Webseite zu besuchen. Damit können Anwender dazu gebracht werden, sensitive Daten an eine bösartige Webseite zu übermitteln und dabei in den Glauben versetzt werden, diese Daten an eine vertrauenswürdige Seite zu senden.
Der Fehler tritt mindestens im Internet Explorer 6.0, womöglich aber auch in früheren Versionen des Browsers auf. So genügt das Einfügen der Zeichenfolge %01 vor einem @-Zeichen, um die anschließende bösartige Web-Adresse zu verstecken. Um etwa die URL http://www.vertrauliche_Seite.de anzeigen und darüber die betrügerische Homepage aufrufen zu lassen, würde die Beispiel-URL folgendermaßen aussehen: http://www.vertraulich.de%01@boesartig.de/seite.html. Angreifer können diesen Trick nutzen, um so etwa eine als vertraulich bekannte Webseite in der Adresszeile anzeigen zu lassen, dabei aber die gesendeten Daten auf ganz andere Server zu leiten. Der Anwender bemerkt das nur schwer, weil die Adresszeile eben Teilinformationen der URL nicht anzeigt. Der Entdecker des Sicherheitslecks "Zap The Dingbat" bietet auf seiner Webseite einen Beispielcode an, der zeigt, welche Folgen das Sicherheitleck hat. Die Beispiel-URL zeigt eine vermeintliche Microsoft-Homepage, wobei sich die tatsächlichen Daten natürlich nicht auf einem Microsoft-Server befinden. (Golem)